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Firmenchronik

  • 1930 Gründung durch Georg Wurm als Landmaschinenhandel, Tankstelle und Treibstoffhandel
  • 1967 Übernahme durch Thomas Wurm, 1.Tankfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 4500l
  • 1971 Neubau des Tanklagers, 100 000 l Heizöl, 50 000 l Diesel
  • 1972 Tankstellenumbau, 2 x 40 000 l Lagertanks
  • 2003 Übernahme durch Thomas Wurm, 3 Tankfahrzeuge, 1 Tankanhänger
  • 2015 Seit 01.01.15 Georg Wurm Mineralöle GmbH und Co. KG
  • 2008 Modernisierung des Tanklagers und der Befüllung
  • 2010 Unser Fuhrpark wächst auf 4 Tankfahrzeuge
  • 2013 2. Tankanhänger erweitert  unseren Fuhrpark

Georg Wurm 1893 - 1979, Beruf: Treibstoffhändler

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Tankstelle
Georg Wurm

Über den Wurm Schorsch gibt es manche Anekdoten. Er erkannte beizeiten den Lauf der Zeit mit der zunehmenden Motorisierung der Landwirtschaft und begann 1932 mit dem Handel von Benzin und Diesel, in seiner Heimatgemeinde Lindach. 1934 errichtete er in Stein, in Bahnhofsnähe eine Tankstelle aber schon zwei Jahre später fand er in Altenmarkt seine neue Heimat und begann mit dem Aufbau des noch heute bestehenden Betriebes. Mit seinem opel P4 mit Anhänger und Benzinfass war er im weiten Kreis als "Benzin Schorsch" bekannt.

Es mag in den frühen 50ern gewesen sein, ein kleiner Landmaschinenhandel mit Werkstatt war dazugekommen, als dringend Pflugscharen benötigt wurden. Wenn ein Bauer etwas benötigt dann soll es gestern schon da sein weil morgen das Wetter umschlägt. Der Schorsch, als zuverlässiger Dienstleister, machte wohl seinem guten Ruf Ehre genügen und schwang sich auf sein Motorrad um die Ersatzteile persönlich beim Hersteller in der Landeshauptstadt zu besorgen. Das Krad verfügte über einen soliden Gepäckträger der wohl die gewichtigen Teile tragen konnte. Nur mit der Befestigung der in Papier eingewickelten Blankeisen haperte es. Noch in der Stadt versagten die Schnürl ihren Dienst und die Scharen verteilten sich lautstark auf einer Kreuzung. Das folgende Chaos rief die Stadtpolizei herbei, die vom Unglücksraben die Fahrzeugpapiere und Legitimation verlangten. So etwas besaß der Schorsch, - aber nur zu Hause.

Auf der Wache um die Identität zu überprüfen. "Lasst mi blos a'moi telefonieren" meinte der Schorsch, "i muas enkern Chef o'ruafa, der sagt enk dann scho, dass i der Wurm Schose vo Oidnmak bin. Erstaunt ließen die Gesetzeshüter den Schorsch den Polizeichef anrufen. "Ja Schorsch was machst denn du bei uns in Minga", ließ sich der Oberpolizist am Lautsprecher vernehmen. Nach kurzer Unterhaltung und obriger Anweisung wurden dem Schorsch Ersatzpapiere ausgestellt, die Pflugscharen mit stabilen Drähten am Gefährt befestigt und eine Steife eskortierte den Wurm bis zur Stadtgrenze. Beziehungen waren auch seinerzeit wichtig und die hatte der Schorsch, der Gott und die Welt kannte, zur Genüge. Wie mir bei den Erzählungen immer wieder bestätigt wurde, war der Wurm Schorsch ein Gemütsmensch, der es gern Warm mochte und dem besonders im Alter der Winter ein Gräul war. Ein Blick auf das Thermometer vor der Tankstelle veranlasste ihn zu der Bemerkung: "Lieba a paar Liter Heizöl weniger Verkafa, ois so a Saukälten". Beim Tanken bekamen seine Stammkundschaften stets a Guatl, bzw. eine Zigarette. Das hatte mein Freund Oscar immer leidlich ausgenützt. Meist klamm bei Kasse, tankte er, der er ein starker Raucher war, dann schon gleich mehrmals am gleichen Tage. Wie mir Freund Bertl, der seinerzeit als Mechaniker beim Wurm seinen Dienst tat versicherte, schenkte der Chef dem Oscar daraufhin den rest der Zigaretten mit den Worten: "Dass 'd nimma so oft tank'n muaßt"! Er war bei aller Geschäftstüchtigkeit, allerdings manchmal etwas schusslig, was uns aber nette Anekdoten hinterlässt. Mit dem PKW war er einst in die Metropole unterwegs, einen Elektromotor zu holen. Heimwärts kehrte er noch schnell zu befreundeten Sped. Wagenstetter in Forsting zu. Doch , oh Schreck, der Anhänger, der war weg. Was er dann genau gesagt, oder laut gedacht hat, ist nicht überliefert.

Doch dem Schorsch war auch diesmal das Glück hold, er fand seinen Anhänger irgendwo auf der Strecke und selbst der Elektromotor war noch darauf. Überliefert ist noch folgendes Missgeschick, das sich ebenfalls auf einer Fahrt nach Münchenereignete: Zu jedem Termin mit Geschäftspartner hatte er sich zu Hause etwas verspätet. Es pressierte jedenfalls, der Schorsch startete, kam auch noch pünktlich an, doch dann allgemeines Gegrinse bei seinen Geschäftspartnern: Der Schorsch hatte in der Eile die Schuhe nicht gewechselt und stand nun in den Hausschlappen da. Wasser und Berge waren nicht seine Elemente. Wasser als Vergnügen und Erholung mied der überzeugte Nichtschwimmer.

Bergwandern oder gar Bergsteigen kamen nie in Frage, da ihn allein der Gedanke daran, in Angst und Schaudern versetzte. Gerne fuhr er mit dem Bertl bei einer Heizöllieferung mit, doch schon auf der alten Steiner Brücke rückte er vom Beifahrersitz in die Mitte. "I ko da net Obischaun, da werds ma schwindlig"! Sein Spruch, "Die Wasserwacht und die Bergwacht, die brauch ich nie" hat sich bewahheitet. Kaffee war sein Lieblingsgetränk; fuhr ein Güterzug auf der Nahen Bahnstrecke mit einem Tankwagen vorbei, war sein Spruch:"An solchan hob i leicht scho austrunga".

  • Impressionen